Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die durch weit verbreitete Schmerzen im gesamten Körper sowie eine Vielzahl weiterer Symptome gekennzeichnet ist. Obwohl sie häufig diagnostiziert wird, bleibt sie für viele Betroffene und deren Umfeld schwer verstädlich.
Was ist Fibromyalgie?
Fibromyalgie gehört zu den sogenannten Schmerzsyndromen, die das zentrale Nervensystem betreffen. Sie zeichnet sich durch anhaltende Schmerzen in Muskel, Sehnen und Bändern aus, ohne das eine entzüdliche oder organische Ursache vorliegt. Die Erkrankung tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf und betrifft Menschen aller Altersgruppen.
Typische Symptome
Fibromyalgie äußert sich in einer Vielzahl von Beschwerden, die individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Chronische Schmerzen: Weit verbreitete Muskel- und Gelenkschmerzen, oft begleitet von einem brennenden oder stechenden Gefühl.
- Müdigkeit und Erschöpfung: Häufig fühlen sich Betroffene trotz ausreichendem Schlaf dauerhaft müde und kraftlos.
- Schlafstörungen: Viele Patienten berichten von unruhigem Schlaf und dem Gefühl nicht erholt aufzuwachen.
- Kognitive Probleme: Oft treten Konzentrationsstörungen oder Gedächtnisprobleme auf, auch bekannt als "Fibro- Fog".
- Empfindlichkeit: Erhöhte Schmerzempfindlichkeit, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit.
- Weitere Beschwerden: Kopfschmerzen, Reizdarmsyndrom, depressive Verstimmungen oder Angstzustände.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen der Fibromyalgie sind bisher nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass die Kombination aus genetischen, biologischen und psychologischen Faktoren eine Rolle spielt:
- Veränderte Schmerzwahrnehmung: Bei Betroffenen ist die Schmerzverarbeitung im Gehirn häufig gestört, was zu Überempfindlichkeit führt.
- Genetische Veranlagung: In einigen Fällen tritt die Fibromyalgie gehäuft innerhalb einer Familie auf.
- Stress und Traumata: Physische und psychische Belastungen wie Unfälle oder emotionale Traumata können die Erkrankung auslösen.
- Infektionen: Bestimmte Virusinfektionen werden mit dem Auftreten der Krankheit in Verbindung gebracht.
Diagnose
Die Diagnose von Fibromyalgie gestaltet sich schwierig, da es keine spezifischen Tests gibt. Ärzte stützen sich auf die Krankengeschichte des Patienten, die Beschreibung der Symptome und eine körperliche Untersuchung. Wichtige Kriterien sind:
- Schmerzen in mindestens 11 von 18 sogenannten Tenderpoints (Druckpunkte).
- Schmerzen, die länger als drei Monate anhalten.
- Ausschluss anderer Erkrankungen wie Rheuma oder Arthritis.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Heilung der Fibromyalgie ist bislang nicht möglich, jedoch gibt es verschiedene Ansätze um die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern:
1. Medikamentöse Therapie:
- Schmerzmittel zur Linderung akuter Schmerzen
- Antidepressiva, die den Serotonin- und Noradrenalinspiegel regulieren und Schmerzen verringern.
- Medikamente zur Verbesserung des Schlafs und zur Reduktion von Müdigkeit.
2. Physiotherapie und Bewegung:
- Leichte Übungen wie Schwimmen, Yoga oder Radfahren stärken die Muskulatur und verbessern die Beweglichkeit.
- Physiotherapie zur gezielten Schmerzbehandlung und Muskelentspannung.
3. Psychologische Unterstützung:
- Verhaltenstherapien helfen, den Umgang mit chronischen Schmerzen zu verbessern.
- Stressbewältigungstechniken wie Meditation oder Achtsamkeitstraining können die Symptomatik positiv beeinflussen.
4. Ernährungsumstellung:
- Eine gesunde Entzündungshemmende Ernährung kann sich unterstützend auf die Symptome auswirken.
- Verzicht auf übermäßigen Zucker- und Koffeinkonsum kann helfen, die Müdigkeit zu reduzieren.
5. Weitere Ansätze:
- Massagen, Akupunktur oder Wärmeanwendungen können die Beschwerden lindern.
- Der Einsatz von Hilfsmitteln, wie ergonomischen Matratzen oder Lagerungshilfen, unterstützt den Alltag der Betroffenen.
Fazit:
Fibromyalgie ist eine komplexe Erkrankung, die viele Lebensbereiche beeinflussen kann. Mit einer frühzeitigen Diagnose, einer individuell angepassten Therapie und der richtigen Unterstützung können Betroffene jedoch lernen mit der Krankheit umzugehen und ihre Beschwerden zu lindern.
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