Zahlen, Risiken und Hintergründe

Fußamputationen sind ein sensibles Thema – und gleichzeitig ein weit verbreitetes medizinisches Problem. Viele Menschen in Deutschland sind betroffen, oft ohne vorher genau zu wissen, welche Ursachen dahinterstecken oder wie wichtig frühzeitige Prävention ist. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen die häufigsten Gründe für Fußamputationen und zeigen, warum gezielte Vorsorge lebenswichtig sein kann.
Jährlich 30.000 bis 40.000 Amputationen – vor allem am Fuß
Allein in Deutschland werden pro Jahr rund 30.000 bis 40.000 Amputationen durchgeführt – ein Großteil davon betrifft den Fußbereich. Die Ursachen sind vielfältig, doch einige Risikofaktoren stechen besonders hervor.
1. Diabetes mellitus und das diabetische Fußsyndrom
Die mit Abstand häufigste Ursache für eine Amputation am Fuß ist Diabetes mellitus, insbesondere das diabetische Fußsyndrom. Durch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte kann es zu Nervenschäden (Neuropathien) und Durchblutungsstörungen kommen. In der Folge spüren Betroffene kleine Verletzungen nicht mehr, was zu Infektionen und chronischen Wunden führen kann – im schlimmsten Fall endet dies in einer Amputation.
👉 Faktencheck:
Mehr als 20.000 Amputationen jährlich gehen in Deutschland direkt auf das diabetische Fußsyndrom zurück.
2. Schwere Unfälle im Berufs- oder Straßenverkehr
Ein weiterer häufiger Grund für Amputationen sind Unfälle, beispielsweise im Straßenverkehr, beim Sport oder am Arbeitsplatz. Wenn Weichteile, Knochen und Blutgefäße so stark beschädigt sind, dass eine Wiederherstellung nicht möglich ist, kann eine Amputation notwendig werden.
3. Arterielle Verschlusskrankheit – das „Raucherbein“
Die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), im Volksmund auch „Raucherbein“ genannt, ist eine ernste Durchblutungsstörung der Beine. Sie entsteht vor allem durch Arterienverkalkung (Arteriosklerose), die oft durch das Rauchen begünstigt wird. Wenn Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, kann es absterben – eine Amputation wird dann manchmal unumgänglich.
Alter, Lebensstil und Vorsorge spielen eine zentrale Rolle
Obwohl die medizinische Versorgung in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau ist, sind die Zahlen der Amputationen über die letzten Jahre hinweg stabil geblieben. Das liegt auch daran, dass immer mehr Menschen ein hohes Lebensalter erreichen – und damit das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes oder pAVK steigt.
Was Sie tun können: Früherkennung und Prävention
Viele Amputationen lassen sich durch gezielte Vorsorge vermeiden. Dazu gehören:
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Regelmäßige Fußkontrollen, insbesondere bei Diabetes
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Frühzeitige Wundversorgung
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Blutzuckerkontrolle
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Verzicht auf Nikotin
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Individuelle orthopädische Hilfsmittel, z. B. spezielle Einlagen oder Schuhe
Aufklärung rettet Füße
Je früher Risikofaktoren erkannt und behandelt werden, desto größer ist die Chance, eine Amputation zu vermeiden. Moderne Wundversorgung, gezielte Fußpflege und angepasste Hilfsmittel können entscheidend dazu beitragen, Ihre Lebensqualität zu erhalten. Lassen Sie sich regelmäßig untersuchen – Ihr Fuß wird es Ihnen danken.
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