Etwa 40.000 Patienten haben eine angeborene Fehlbildung des Lymphsystems, das sogenannte primäre Lymphödem. Doppelt so viele Patienten weisen ein sekundäres Lymphödem auf, das durch eine erworbene Schädigung der Lymphtransportfunktion entsteht.²
Bei einer Vielzahl an Lymphpatienten wird die Krankheit jedoch häufig nicht rechtzeitig oder gar nicht erkannt. Das gilt auch für das Lipödem, das keinesfalls mit Adipositas verwechselt werden darf. Lymph- und Lipödeme treten häufig auch in Kombination auf. Zur exakten Anzahl von Lipödem- Erkrankungen liegen derzeit keine gesicherten wissenschaftlichen Daten aus großen Studien vor. Man geht angesichts der weit verbreiteten Unsicherheit bezüglich der Diagnosestellung von einer hohen Dunkelziffer aus.
Aufgrund unzureichender Diagnose kommen therapeutische Maßnahmen oftmals nicht zum Einsatz. Mit schwerwiegenden Folgen für die Patienten: Unerkannt und unbehandelt schreitet die Erkrankung weiter fort. Die Beschwerden nehmen zu und die Lebensqualität wird eingeschränkt.¹
Ein Lymphödem, im Volksmund auch “Wassersucht” genannt, ist eine Schwellung. Sie entsteht durch die Einlagerung von Flüssigkeit aus dem Gefäßsystem im Gewebe der Haut. Oftmals geht ein
Lymphödem mit einer anderen Erkrankung einher: Sie können nach Krebsoperationen entstehen. Sie können aber auch begleitend bei Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz oder bei einer
Leberzirrhose auftreten. Auch Medikamente wie Kortison oder Antidepressiva können zur Entstehung von Lymphödemen beitragen.
Bei der Therapie von Lip- und Lymphödemen werden die Kompressionsstrümpfe vom Arzt verschrieben und im medizinischen Fachhandel angepasst. Da die Ödemtherapie höchst individuell ist, handelt
es sich größtenteils um Maßanfertigungen.
Für Ödempatienten, die an einem Überbein an der Großzehe - dem sogenannten Hallux valgus - leiden, gibt es eine Hallux-Entlastungszone. Dabei kann der Patient aus verschiedenen modernen Farben wählen. Modische Akzente und durchdachte Details, wie die Zehenkappe oder die Komfortferse, runden das Produkt ab.
Die Standardtherapie von Lymphödemen ist nach Leitlinie³ die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE). Diese setzt sich aus folgenden Säulen zusammen.
Die KPE ist nach Leitlinie³ eine
2-Phasen-Therapie:
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Phase I Entstauungsphase |
Phase II Erhaltungsphase |
Beschreibung |
Bezweckt die Mobilisierung der vermehrten interstitiellen Flüssigkeit |
Therapieerfolg wird konserviert und optimiert |
Ziel |
Normalisierung der Gewebshomoostase | Fortschreiten des Ödems verhindern |
MLD = Manuelle Lymphdrainage
Die Basistherapie bei Lipödemen und Lymphödemen in den Beinen und Armen sind flachgestrickte, medizinische Kompressionsstrümpfe. Sie zielen darauf ab, dass sich beispielsweise nach erfolgter Lymphdrainage nicht wieder ein "Stau im Gewebe" bildet. Beim Lipödem kommen Kompressionsstrümpfe zum Einsatz, um ein weiteres Fortschreiten des Ödems zu verlangsamen oder sogar zu verhindern.
Ergänzend kann sich die Anwendung der Apparativen Intermittierenden Kompression (AIK) positiv auf das Lymphödem und seine Folgen auswirken.
Adipositas bewirkt eine signifikante Verschlechterung der Lymphgefäßfunktion. Liegt das Lymphödem in Kombination mit Adipositas vor, wird zusätzlich eine Therapie zur Gewichtsreduktion empfohlen.
Der Einsatz von Systemen zur Apparativen Intermittierenden Kompression, auch AIK genannt, ist in der modernen medizinischen Versorgung von Lymphödemen und Lipödemen Standard geworden.
Vielmehr ist sie nach Leitlinie³ eine mögliche Maßnahmen für ein erfolgreiches Therapieziel.
Sowohl bei der Ödemreduktion als auch bei der Schmerzlinderung gehört die AIK zu einer möglichen Therapiemaßnahme.
Ein leistungsstarker Kompressor mit einer intelligenten Steuerung sorgt für einen effektiven und gleichzeitig schonenden Abtransport von Flüssigkeit. Der Druck und die Therapiedauer kann genau an angepasst werden.
Gewöhnliche Pflegeprodukte können das Gewebe des medizinischen Kompressionsstrumpfes angreifen und die Fasern schädigen. Ein optimaler Therapieerfolg ist dann nicht mehr gewährleistet.
Wir empfehlen daher medi Hautpflegeprodukte:
Diese sind ideal auf die Kompressionstherapie abgestimmt. Die Haut trocknet nicht aus und die natürliche Barrierefunktion bleibt erhalten – Tag und Nacht. Juckreiz und Schuppungen werden vermindert und vorgebeugt.
Eine Studie⁴ belegt, dass der Gebrauch von An- und Ausziehhilfen das Anlegen der Kompressionsstrümpfe signifikant erleichert.
Anziehhilfen dehnen das Gestrick vor. Der Strumpf gleitet praktisch wie von selbst über Ihr Bein. Das Einsteigen mit dem Fuß fällt wesentlich leichter.
• Für mobile und immobile Patienten
• Stabil und extrem einfach in der Handhabung
• Max. Sicherheit in der Anwendung
Laut Sozialgesetzbuch (§ 33 SGB V) und Hilfsmittelverzeichnis sind Anziehhilfen bei entsprechender Indikation verordnungsfähig.
Indikationen können bespielseise Arthrose / Rheuma, Altersbedingte Kraftminderungen oder Lähmungen sein.
Swetlana Schick ist Ihre engagierte Fachberaterin spezialisiert auf die Kompressionstherapie für Lip- und Lymphödem. In unserem Sanitätshaus in Stade und Drochtersen bietet Frau Schick professionelle Beratung und Unterstützung bei der Auswahl von Kompressionsbekleidung, die speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Ihre Expertise hilft Ihnen, effektive Lösungen zur Linderung Ihrer Symptome zu finden und Ihren Alltagskomfort zu steigern. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin, um von Frau Schicks umfassender Beratung zu profitieren und die passende Kompressionstherapie zu entdecken.
¹ Lymphödem und Lipödem. Krankheitsbilder, Diagnostik, Therapie. Handbuch der eurocom e.V., 2. überarbeitete und aktualisierte Neuauflage, 2016. Online veröffentlicht unter: https://www.eurocom-info.de/wp-content/uploads/2018/07/Lymph_Lip%C3%B6dem_Handbuch_eurocom_14_09_2016.pdf (Letzter Zugriff 25.11.2021).
² Deutsche Gesellschaft für Lymphologie: Ödemkrankheiten - Lymphödem. Online veröffentlicht unter: https://www.dglymph.de/medizin-informationen/studien/oedemkrankheiten/lymphoedem (Letzter Zugriff 25.11.2021).
³ S2k Leitlinie Diagnostik und Therapie der Lymphödeme, AWMF Reg.-Nr. 058-001, Stand Mai 2017. Online veröffentlicht unter: https://www.awmf. org/leitlinien/detail/ll/058-001.html (Letzter Zugriff 25.11.2021).
⁴ Sippel K, Seifert B, Hafner J. Donning devices (foot slips and frames) enable elderly people with severe chronic venous insufficiency to put on compression stockings. Eur J Vasc Endovasc Surg 2015;49(2):221–229.